Barfen: Rohfütterung richtig gemacht
Hast du schon einmal von der Rohfütterung, auch bekannt als Barfen, gehört? Diese Ernährungsmethode für Hunde gewinnt immer mehr Anhänger, und das aus gutem Grund. Barfen steht für „Biologisch artgerechtes rohes Futter“ und basiert auf der Überzeugung, dass Hunde, wie ihre Vorfahren die Wölfe, hauptsächlich rohes Fleisch, Knochen, Innereien und etwas Gemüse zu sich nehmen sollten. Klingt das für dich interessant? Dann bist du hier genau richtig, um mehr über die richtige Umsetzung zu erfahren.
Warum solltest du überhaupt darüber nachdenken, deinen Hund zu barfen? Viele Hundebesitzer berichten von einer Verbesserung der Gesundheit ihrer Vierbeiner durch die Umstellung auf Rohfütterung. Dazu gehören eine bessere Fellqualität, weniger Allergien, gesündere Zähne und ein gesteigertes Wohlbefinden. Beim Barfen hast du die volle Kontrolle über die Inhaltsstoffe und kannst die Mahlzeiten individuell auf die Bedürfnisse deines Hundes abstimmen. Es ist eine Möglichkeit, deinem Hund eine möglichst natürliche Ernährung zu bieten und gleichzeitig chronischen Krankheiten vorzubeugen.
Bevor du mit dem Barfen beginnst, ist es wichtig, sich umfassend über die Bedürfnisse deines Hundes zu informieren. Die Umstellung sollte schrittweise erfolgen, um Verdauungsprobleme zu vermeiden. Fang mit kleinen Mengen an und beobachte, wie dein Hund darauf reagiert. Achte darauf, dass die Futterrationen ausgewogen sind und den Ernährungsbedarf deines Hundes decken. Dazu gehört vor allem ein ausgewogenes Verhältnis von Muskelfleisch, Knochen, Innereien und pflanzlichen Bestandteilen. Fehler in der Zusammensetzung können schnell zu Mangelerscheinungen führen.
Die Auswahl der richtigen Zutaten ist beim Barfen entscheidend. Ideal sind hochwertige Fleischsorten aus artgerechter Haltung. Muskelfleisch liefert essenzielle Proteine, während Knochen Kalzium und andere Mineralien bereithalten. Innereien wie Leber sind reich an Vitaminen und Spurenelementen. Ergänzt wird die Fleischration durch Gemüse und Obst, die Ballaststoffe und sekundäre Pflanzenstoffe bieten. Einige Hundebesitzer setzen zusätzlich auf Ergänzungsfuttermittel, um die Versorgung mit Omega-3-Fettsäuren oder speziellen Vitaminen zu unterstützen.
So bereitest du die Mahlzeiten zu
Die Zubereitung von Barf-Mahlzeiten erfordert keine besonderen Kochkünste, dennoch sind einige Punkte zu beachten. Während Muskelfleisch roh verfüttert wird, verzichte darauf, Schweinefleisch zu geben, da es Träger des Aujeszky-Virus sein kann. Knochen sollten niemals gekocht werden, da sie splittern könnten. Gemüse und Obst kannst du pürieren oder fein zerkleinern, um die Nährstoffaufnahme zu erleichtern. Reste und Abfälle aus der eigenen Küche sind dabei in der Regel nicht geeignet.
Es gibt unterschiedliche Methoden, den Futterbedarf zu berechnen. Ein oft genutzter Ansatz basiert auf dem Körpergewicht des Hundes. So entsprechen etwa 2-4% des Körpergewichts des Hundes der täglichen Futtermenge. Dies kann je nach Aktivitätslevel, Alter und gesundheitlichem Zustand des Hundes variieren. Es ist ratsam, regelmäßig eine Bedarfsanalyse zu machen oder idealerweise einen auf Barfen spezialisierten Tierarzt oder Ernährungsberater zu konsultieren. Eine Tabelle kann hier helfen, den Überblick zu behalten:
Gewicht des Hundes | Tägliche Futtermenge (2%) | Tägliche Futtermenge (4%) |
---|---|---|
5 kg | 100 g | 200 g |
10 kg | 200 g | 400 g |
20 kg | 400 g | 800 g |
30 kg | 600 g | 1200 g |
Fehler, die es zu vermeiden gilt
Viele Hundehalter machen anfangs Fehler beim Barfen, sei es durch eine unausgewogene Ernährung oder eine unzureichende Frische der Zutaten. Eine Überversorgung mit Proteinen kann ebenso problematisch sein wie eine unzureichende Zufuhr von Kalzium und anderen essenziellen Nährstoffen. Achte stets darauf, die verschiedenen Komponenten im richtigen Verhältnis anzubieten und die Futterration an die individuellen Bedürfnisse deines Hundes anzupassen. Zu häufiges Wechseln der Fleischsorte kann zudem zu Unverträglichkeiten führen.
Ein weiterer Fehler ist das Fehlen von Variationen im Speiseplan. Einseitige Ernährung kann zu Mangelerscheinungen führen. Biete deinem Hund regelmäßig unterschiedliche Fleischsorten, Knochen und pflanzliche Komponenten an. Verwende bei der Zubereitung verschiedener Früchte und Gemüse stets solche, die für Hunde unbedenklich sind, und vermeide giftige Lebensmittel wie Trauben oder Zwiebeln.
Wenn du erst einmal im Rhythmus bist, wirst du feststellen, dass Barfen nicht nur deinem Hund guttut, sondern auch dir Spaß machen kann. Viele Barfer berichten von einer engeren Bindung zu ihrem Hund, da das Zusammenstellen der Mahlzeiten eine Möglichkeit ist, direkt zur Gesundheit und zum Wohlbefinden des Vierbeiners beizutragen. Durch den Prozess lernst du die Ernährungsgewohnheiten deines Hundes besser kennen und entwickelst ein tieferes Verständnis für das, was ihm guttut.